WOHLBEHAGEN zeigen Kinder, deren Bedürfnisse feinfühlig beantwortet werden – Gefühle erkennen, verstehen und beantworten.
WOHLBEHAGEN zeigen Kinder, deren Bedürfnisse feinfühlig beantwortet werden.
Was für Grundbedürfnisse haben Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder überhaupt?
Körperlich:
Essen und Trinken, körperliche Hygiene, Schutz vor Kälte und Hitze, KÖRPERKONTAKT, Ruhe und Schlaf, Aktivität und Bewegung, körperliche Unversehrtheit (Schutz vor Gefahren und Unfällen)
Seelisch:
BINDUNG
• sich sicher gebunden fühlen, sich selbst als liebesfähig und liebenswert erleben
KOMPETENZ
• effektive Interaktion mit der Umwelt und Selbstwirksamkeit erleben, positive Ergebnisse erzielen
AUTONOMIE
• freie Bestimmung des eigenen Handelns, selbstbestimmte Interaktion mit der Umwelt
Gefühle erkennen, verstehen und beantworten ist nicht immer einfach. Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder sind ganz auf die Befriedigung ihrer körperlichen und seelischen Grundbedürfnisse durch Erwachsene angewiesen. Je jünger ein Kind ist, desto mehr hängt sein Überleben von der beständigen Fürsorge und Pflege sowie von der liebevollen Zuwendung seiner vertrauten Bezugspersonen ab. Für eine gesunde Entwicklung reicht die Befriedigung der körperlichen Grundbedürfnisse wie Essen und Trinken also nicht aus. Vielmehr brauchen Kinder von Geburt an eine unmittelbare soziale Umwelt, in der sie Bindung, Kompetenz und Autonomie erleben.
Erfährt das Kind dabei ausreichend Unterstützung, kann es sich aktiv mit seiner Umwelt auseinandersetzen und die alterstypischen Entwicklungsaufgaben gut bewältigen.
Im weiteren Entwicklungsverlauf geht es beim Grundbedürfnis nach Bindung um soziale Eingebundenheit und menschliche Nähe. Diese werden zunächst von den primären Bezugspersonen beantwortet. Dabei sind fürsorgliches Engagement und Unterstützung von Autonomie entscheidende Faktoren, die, die sozial-emotionale Entwicklung im frühen Kindesalter prägen.
Fürsorgliches Engagement steht für eine Beziehung, die von Freude und Interesse am Kind geprägt ist. Hier können Gefühle offen ausgedrückt werden und die Bindungsperson ist emotional und zeitlich verfügbar. Fehlendes fürsorgliches Engagement reicht dagegen von mangelnder Feinfühligkeit bis zu Vernachlässigung und Misshandlung.
Autonomie-Unterstützung beinhaltet, das Bezugspersonen dem Kind Freiheit und Wahlmöglichkeiten bei einem Minimum an Regeln gewähren, wodurch es eigene Ziele erkennen und verfolgen kann.
Autonomie wird auch als Entwicklungsschritt verstanden, als Übergang zu selbstreguliertem Verhalten. Dieser Schritt geschieht jedoch nicht unabhängig von der Umwelt, sondern wird vielmehr in der Interaktion mit Bezugspersonen gelernt. Übermäßige Kontrolle, Manipulation oder Strafen hemmen hingegen Autonomiebestrebungen. Erfährt ein Kind keine ausreichende Befriedigung seiner körperlichen oder seelischen Grundbedürfnisse, dann erzeugt dies Stress. Dieser äußert sich in einem negativen Gefühlsasdruck wie Weinen oder Schreien und hält solange an, bis das Kind von außen Hilfe, Trost und die nötige Unterstützung erfährt. Werden die kindlichen Bedürfnisse hingegen feinfühlig beantwortet, zeigt das Kind Interesse und Wohlbehagen.
Es besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen den Grundbedürfnissen, dem Emotionsausdruck und der Emotionsregulation.
Textauszug aus: Sozial-emotionale Entwicklung in den ersten Lebensjahren; www.kleinstkinder.de; Herder Verlag
Buchtipp zum Thema: Sozial-emotionale Entwicklung fördern; Wie Kinder in der Gemeinschaft stark werden; Simone Pfeffer
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